Das Verfahren IB gegen XenForo

Ich bin kein Entwickler, ich kann deshalb zu deinen Behauptungen nichts sagen. Ich bin aber der Meinung, dass sich eine gute Forensoftware nicht dadurch definiert, wie leicht man für sie was entwickeln kann oder wie leicht das Testen von Applikationen mit dieser Software ist, sondern durch das Gesamtpaket. Schnelligkeit, Sicherheit, Intuitivität, Barrierefreiheit, und vor allem Feature-Vielfalt. Wir sind im Jahr 2013. Man hat in dieser Zeit einfach gewisse Ansprüche was eine kommerzielle Forensoftware können muss, angeht. Ja, Xenforo reicht für ein Forum, aber es reichen auch MyBB, phpBB und SMF für ein Forum.

Das Entwickeln von Spielen für die PS3 ist auch schwer, und trotzdem verkauft sie sich wie geschnitten Brot mittlerweile und erhält regelmäßig neue Spiele ;)
Du denkst und siehst das Problem nur aus der Nutzersicht und es ist von deinem Standpunkt auch durchaus verständlich, aber zu kurz gedacht. Was das Forum angeht hast du recht, du hast deinen Anforderungskatalog und diesen muss es erfüllen. Genau den gleichen Katalog habe ich aber auch als Entwickler, wenn ich Projekte verwirklichen will.

Du bringst ein schönes Beispiel mit der PlayStation 3. Natürlich kommen für die PlayStation 3 auch neue Spiele, die meisten von diesen Spielen nutzen aber das Potential nicht oder nur unzureichend aus und sind Cross-Plattform-Entwicklungen auf Basis der Unreal-Engine, der Cry-Engine oder Unity. Diese übernehmen ein Großteil der Arbeit und auch der Kundenkreis, der hinter der PS3 steht, ist entsprechend groß, dass sich eine Entwicklung für die PlayStation rechnet. Diese Spiele reizen die PlayStation 3 aber selten aus oder machen Gebrauch von deren Möglichkeiten. Die Titel, die die Möglichkeiten nutzen und exklusiv für die PS3 erscheinen, werden meist von Sony sowohl in der Entwicklung, als auch finanziell unterstützt. Für einige der Spiele wird sogar bezweifelt, dass sie wirklich einen Gewinn einfahren und wenn, dieser doch recht gering ist.

Und damit kommen wir nun zum WCF. Das WCF bietet für mich als Entwickler kaum bis keine Gründe, warum ich auf dieses setzten sollte bei eigenen Projekten. Für Auftragsarbeiten gibt es wesentlich bessere Frameworks, die eine wesentlich breitere Entwicklerbasis haben und auch den Zeitaufwand wesentlich geringer halten. Für eigene Projekte gilt dies auch. Die Liste von Projekten, die WCF als Basis einsetzten, ist sehr klein. Meist sind es Hobby-Entwicklungen, die nur als Zubrot dienen oder aus Spaß an der Sache betrieben werden. So bald es aber um Zeit und damit Geld geht, spielt das WCF kaum bis keine Rolle. Hier kann zwar ein WBB genutzt werden als Forensoftware, die eigentliche Seite wird oft mit einer anderen Softwarebasis betrieben. Kurz um: WCF + WBB als Insellösung für Forum, der Rest der Seite basiert auf einer anderen Software oder einem anderem Framework.

Und das ist der größte Knackpunkt an der Softwarelösung von WoltLab. Es gibt Mängel im grundlegenden Aufbau des Frameworks. Neben diesen Mängeln kommt aber auch noch dazu, dass WoltLab in IT-Kreisen weit weniger bekannt ist, als viele denken oder auch WoltLab selbst denkt. Die Liste derer, die am WCF aktiv mitwirken, ist recht klein und keiner, besser kaum einer, der Namen da ist mir unbekannt. Es sind teilweise Leute, mit denen ich schon zwischen 2008 und 2010 zutun gehabt habe.

Wir hatten in einer letzten Vorlesung jemanden vom GBV da, der dort als Entwickler tätig ist und ich habe mich mit dieser Person unterhalten. Sie entwickeln dort die Webseiten mit besonderen Anforderungen für Bibliotheken auf PHP-Basis, da denkt man, gerade auch weil es Deutschland ist, doch, dass sie das WCF und die Firma WoltLab kennen. Wie gesagt, denkt man, ist jedoch nicht so. Liegt im übrigen auch daran, dass das WBB eine Forensoftware ist und das Marketing, was das WCF angeht, sehr bescheiden ausfällt. WoltLab hat mit dem WCF ein unbekanntes Framework und sind nur in einem kleinem Kreis bekannt, nämlich den, die sich mit Forensoftware beschäftigen.

Das WCF ist bis jetzt also für Fremdentwickler relativ uninteressant und spielt dort keine oder eine eher unbedeutende Rolle. Im übrigen sind manche der hier aufgezählten Mängel auch auf XenForo, vBulletin oder IP.B anzuwenden. Setzt man auf diese Software oder möchte vollständig auf diese setzen, ist man auf Gedeih und Verderb auf den Hersteller angewiesen. Alle 4 Unternehmen sind im großen und ganzen immer nur Insellösungen mit ihren Foren, der große Rest der Projekte basiert meist auf andere Software, deren Entwicklerbasis größer ist.
 
Möchte denn das WCF auch für Nicht-Foren-Projekte interessant sein oder sich ausschließlich auf Foren konzentrieren?
 
Die Aussage von WoltLab ist folgende:
… ist ein freies Web-Framework, das speziell für die Entwicklung von komplexen Communityanwendungen konzipiert und entwickelt wurde. Das Framework nutzt modernste Technologien, ist komplett objektorientiert geschrieben, wird stetig erweitert und ist natürlich auch die Grundlage aller WoltLab Produkte.
(Quelle: WoltLab)
Damit kann man davon ausgehen, dass das WCF eben nicht nur auf die Forensoftware zugeschnitten sein soll. Einer der größten Kritikpunkte des WCF1.x und 1.1 war, dass es sehr auf das WBB zugeschnitten war.

Mit der aktuellen Politik und der aktuellen Ausrichtung wird das WCF vermutlich weiterhin aber nur von WoltLab und wenigen anderen, überwiegend Hobby-Entwicklern, genutzt werden.

Was ich mich aktuell frage ist, ob man ein Paketsystem auch auf Basis des ZF verwirklichen kann. ;)

Und zum Thema Interface des WBB und auch da speziell die neue Version. Wie gut das Interface wird, kann man zum jetzigen Zeitpunkt kaum beantworten. Die meisten Infos die ich habe, stammen in der Regel von Hobbyentwicklern, die bereits Einblicke in das WBB4.0 haben. Die Meinung ist da aber geteilt. Ich sehe hier das größte Problem darin, dass mit dem Weggang von Harald nur noch Entwickler an der Version beteiligt sind. Es ist in den meisten Fällen jedoch so, dass Entwickler nicht unbedingt die besten Interfaces bauen, zumindest nicht für den einfachen Benutzer. An diesem Punkt entstehen ja die meisten Streitigkeiten. Eine Professorin von mir sagte in einer Vorlesung zu diesem Thema (Es ging um Recherche-Tools), dass man beim Bau dieser Oberflächen immer auch die Personen einbeziehen soll, die nicht das Fachwissen haben, wie man selbst.
 
Der Autoinstaller hat nicht wirklich etwas mit Paketverwaltung zu tun.

Im original XF gibt es keine Abhängigkeiten (zB addon1 benötigt Addon2), da kann Chris sein Addon nicht mithalten.
Eventuell hilft dir ja der Begriff Composer weiter ( http://getcomposer.org/doc/00-intro.md )
Soweit ich mich nicht irre(kasimir bitte sagen, falls ich falsch liege) aber die WBB Paketverwaltung ist doch soetwas, oder?


Ich hab das für meine XF Version implementiert, da zu viele nicht die Eierlegende Wollmilchsau Addons, sondern einfach nur kleine Features aus meinen großen Addons wollten.
http://adminextra.com/threads/alternatives-to-xenforo.5982/page-4#post-51417
 
Das ist richtig. Die Paketverwaltung ist einem Composer nicht unähnlich. Bei WoltLab gibt es dabei aktuell 3 Typen von Paketen: Pakete, die einfach nur Funktionen enthalten. Endanwendungen, die auf einfachen Paketen basieren und darauf zurückgreifen und Plugin-Pakete, die normale Pakete oder Endanwendungen erweitern.

So was auf basis des ZF-Frameworks gut umgesetzt könnte echt was tolles sein.
 
Jo, so hab ich das auch verstanden. Irgendwo stand.. dauert so 2-3 Tage??!
 
Und es zieht sich wieder einmal. Eigentlich hätte man es sich denken können. Entscheidnung erst am 20.????
Nervig. Wenn das jetzt schon so abgeht, dann kann man wohl auch von der nächsten Instanz ausgehen. Was heisst Trial, im Rechtsstand, auf deutsch?
 
Ob es am 20ten eine Entscheidung geben wird steht noch in den Sternen. Am 20. Februar wird die Settlement-Konferenz lediglich fortgesetzt.
 
Ja. IB spielt auf Zeit und hoffe das XF das Geld ausgeht. Normale Taktik. Leider.
 
War es nicht so, dass beide Parteien aufgefordert worden sind sich zu einigen. Wenn nicht, wird der Richter im trial entscheiden.(Wobei seine Meinung wohl schon feststeht)
Es kann also durchaus vorher noch zu einigen "Treffen" kommen.
 
War nun etwas am 20ten?
 
Das mit dem Fahrrad habe ich mitbekommen, war das von Huan Ling, aber hast du auch noch etwas über den Rechtsstreit mitbekommen :)
 
Hallo.

... wollte einfach nur mal wieder "hallo" gesagt haben. Wirklich neues gibts ja leider noch immer nicht. Na dann in 4 Wochen auf ein neues. ;) :D
 
Sieht so aus als ob das Verfahren am 20. Februar mit einer Einigung zwischen den Parteien beendet wurde. Es ist also endlich aus und vorbei.
Problem ist, niemand weiß bisher Details zur Einigung. Wir müssen noch auf mehr Dokumente oder eine offizielle Ankündigung von KAM warten. Bin gespannt.
 
Das Schweigen kann viele Ursachen haben, nur ist nun die Frage wie man es jetzt deuten möchte/kann.
 
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